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Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál

Cool im Gemeindebau: Gemeinsam gegen die Sommerhitze

Thermische Sanierungen, Außenbeschattung und viel Grün sorgen für ein angenehmes Klima. Mit einem umfassenden Sanierungs-Programm und viel Grünraum begegnet Wiener Wohnen den heißen Tagen.

Viele Hebel gleichzeitig setzt Wiener Wohnen an, damit es sich in Wiens Gemeindebauten auch während der heißer werdenden Sommermonate gut leben lässt: Mit dem 2021 gestarteten Programm „Gemeindebau(t)“ hat Wiener Wohnen über hundert Bau- und Sanierungsprojekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 1,2 Mrd. Euro auf den Weg gebracht. 614 Millionen Euro fließen in die Errichtung von rund 1.950 nachhaltigen und klima-fitten Wohnungen. 591 Millionen Euro stehen für die Sanierung von insgesamt 9.100 Wohnungen zur Verfügung: Thermische Dämmungen senken den Heizwärmebedarf im Winter um bis zu 80 Prozent und schützen im Sommer vor der Hitze. Fenster werden zudem mit Außen-Jalousien beschattet, das steht bereits seit 2020 fix am Plan jeder anstehenden Sanierung. Im Rahmen von hunderten Sanierungsprojekten mit über 43.000 Wohneinheiten wurden so bislang gut 130.000 außenliegende Sonnenschutzlösungen errichtet. Auch der nachträgliche Einbau von Aufzügen ist Teil des Programms. Darüber hinaus setzt Wiener Wohnen auf die kühlende Kraft der grünen Natur: Asphaltierte oder betonierte Flächen werden entsiegelt, Fassaden begrünt und Schatten spendende Bäume sowie Sträucher gepflanzt. Klimaanlagen werden hingegen nur in besonderen Fällen genehmigt. 

„Gerade in Zeiten von Hitzewellen und Kälteperioden beweist sich, dass die Rekordinvestitionen von Wiener Wohnen in thermische Sanierungen, Sonnenschutz und Begrünungen richtig angelegt sind. Denn neben Leistbarkeit und sozialer Verantwortung ist es die hohe Lebensqualität, die den Wiener Gemeindebau ausmacht. Teil dieser Wohnqualität ist es einen angenehmen Rückzugsort zu haben, indem man sich wohl fühlt. Gleichzeitig nimmt der Wiener Gemeindebau als größte soziale Hausverwaltung Europas seine Verantwortung wahr und trägt seinen Teil zum Klimaschutz bei. Der laufende Energiebedarf wird durch Sanierungen permanent gesenkt, der Grünraum durch Entsiegelungen und Fassadenbegrünungen erweitert und im Neubau entstehen internationale Vorzeigeprojekte. Dies alles ist das Resultat verantwortungsvoller und vorausschauender Politik sowie kluger Investitionen zum Wohl der Wienerinnen und Wiener.“, so Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.

Noch mehr Pflanzen statt Beton

Sechs Millionen Quadratmeter umfassen alle Grünflächen in den Anlagen der rund 220.000 Gemeindewohnungen Wiens. Das ist eine Fläche so groß wie ganz Währing, auf der rund 70.000 Bäume und rund eine Million Quadratmeter Sträucher Wurzeln geschlagen haben. Doch nach den Plänen von Wiener Wohnen geht da noch mehr: Zug um Zug werden Flächen entsiegelt und neue kühle Zonen mit Sträuchern und Bäumen geschaffen. Jüngste Beispiele dafür finden sich im 19. Bezirk, in der Sieveringer Straße 25 – dort wurde der Vorplatz des umfassend thermisch-energetisch sanierten Gemeindebaus entsiegelt und mit Großsträuchern begrünt. Oder auch im 21. Bezirk, in der Siemensstraße 21-55: Inmitten einer großen asphaltierten Fläche, die sich in der Sonne aufgeheizt hat, wurde ein Garten mit Bäumen und Sträuchern geschaffen. 

Die Entsiegelung von Flächen bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich: Regenwasser bleibt im Boden, Versickerungs- und Verdunstungsflächen entstehen, die Biodiversität steigt durch neue Rückzugsflächen für Tiere und Pflanzen, Staub und Kohlendioxid werden gebunden und das Mikroklima verbessert sich.

Hinter grünen Fassaden lebt es sich besser

Auch bei der Begrünung von Fassaden geht Wiener Wohnen mit großen Schritten voran: Seit 2020 wurden ein Dutzend Fassaden in sieben Bezirken mit vertikalen Bepflanzungen versehen und damit gekühlt und verschönert. Bereits bestehende Grünfassaden wurden zudem erneuert oder erweitert. In Kürze werden vier weitere Fassaden begrünt – und das mit gutem Grund: Das Außengrün beschattet die Fassaden, reflektiert das Sonnenlicht, vermindert die Erhitzung des Gebäudes und produziert durch das Verdunsten von Wasser frische kühle Luft.

Alle neuen Gemeindebauten sind bereits rundum klimagerecht 

Bei neu errichteten Gemeindebauten ist ein nachhaltiger Hitzeschutz bereits die Norm: Niedrigstenergiebauweise, Beschattungen wie etwa Außen-Jalousien, Fassaden- oder Dachbegrünungen, Pergolen sowie Innenhöfe mit ausreichend Schattenplätzen sorgen für ein angenehmes Wohnklima und ein optimiertes Mikroklima in den Außenbereichen, von dem auch Anrainerinnen und Anrainer profitieren. Das gelingt auch in kleineren Wohnhausanlagen in dicht bebauten Grätzeln wie etwa beim Gemeindebau NEU in der Schäffergasse 10 im 4. Bezirk mit 33 Wohnungen: Die vollautomatisch bewässerte Fassadenbegrünung – das Wasser kommt aus einer Regenwasserzisterne im Innenhof – sorgt an Hitzetagen für eine spürbare Abkühlung der Lufttemperatur im Außen- und Innenraum. Der begrünte Innenhof sowie Pflanzentröge in den Pawlatschen vor den Wohnungstüren lindern hohe Außentemperaturen zusätzlich. Zehn neue Projekte mit 1.151 leistbaren Wohnungen wurden seit 2019 bereits fertiggestellt.

Bis zu 1.500 Euro Förderung für Sonnenschutz

Die Stadt Wien fördert zudem die nachträgliche Montage von außenliegenden Rollläden, Jalousien und Fassadenmarkisen zum Sonnenschutz in mehrgeschoßigen Wohnbauten – und zwar unabhängig davon, ob es sich um einen Gemeindebau, einen geförderten oder freifinanzierten Wohnbau handelt. Nähere Infos gibt es unter   https://www.wien.gv.at/amtshelfer/bauen-wohnen/wohnbaufoerderung/foerderungsantraege/sonnenschutz.html.

Klimaanlagen nur im Ausnahmefall

Klimaanlagen verbrauchen viel Strom und erhöhen die Treibhausgasemissionen, sie kühlen Räume, aber erhitzen das Klima. Daher werden sie im Wiener Gemeindebau nur in besonderen Ausnahmefällen genehmigt, etwa für bettlägerige Personen in der Pflegestufe 6 oder für Gewerbelokale in deren Betriebsanlagengenehmigung eine Klimaanlage vorgeschrieben ist – z.B. bei Arztpraxen, Apotheken oder Supermärkten. 

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