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Die Per-Albin-Hansson-Siedlung wird zukunftsfit gestaltet

Wachsende Ausstellung zum 70. Geburtstag der Siedlung als Auftakt für Verbesserungen im Favoritner Stadtteil.

Die Per-Albin-Hansson Siedlung zählt mit mehr als 6.000 Wohnungen, mehreren Nahversorgungs-Zentren, Schulen, Kindergärten sowie sozialen und kulturellen Infrastruktureinrichtungen zu den größten und bedeutsamsten Siedlungen des sozialen Wiener Städtebaus der Nachkriegszeit.

Ihr 70-Jahr-Jubiläum ist nicht nur Anlass, Rückschau zu halten, sondern sich vor allem der Anpassung des Stadtteils an aktuelle Anforderungen und Lebensstile zu widmen. So steht die Modernisierung der Per-Albin-Hansson-Siedlung im Fokus der Internationalen Bauausstellung, IBA_Wien.

Den offiziellen Auftakt dafür bildet eine neue, wachsende Ausstellung, die in den kommenden Jahren unter Beteiligung der BewohnerInnen erweitert wird und die gestern, Mittwoch, von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, Bezirksrat Gerhard Blöschl in Vertretung von Bezirksvorsteherin Hermine Mospointner sowie Helen Eduards, schwedische Botschafterin in Wien, eröffnet wurde.

Am 23.8.1947 erfolgte die Grundsteinlegung des ersten Bauteils der Per-Albin-Hansson-Siedlung, in der heute rund 14.000 BewohnerInnen – also beinahe so viele wie in Eisenstadt – leben. Die Siedlung wurde zum Dank an die nach dem Zweiten Weltkrieg aus Schweden geleistete Wiederaufbauhilfe nach dem 1946 verstorbenen sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Per-Albin-Hansson benannt.

„Nach dem Zweiten Weltkrieg lag Wien in Schutt und Asche. Auch dank großzügiger Unterstützung aus Schweden konnte die Stadt die Erfolgsgeschichte des Wiener Gemeindebaus weiterschreiben. Mehr als das: Die Per-Albin-Hansson-Siedlung bot tausenden Wienerinnen und Wienern ein erschwingliches Zuhause mit einer herausragend hohen Wohn- und Lebensqualität, die ihresgleichen suchte“, hielt Wohnbaustadtrat Michael Ludwig fest.

Heute gehe es darum, so Ludwig weiter, die Siedlung für die aktuellen Wohnbedürfnisse der Bewohnerschaft fit zu machen: „Die thermisch-energetische Sanierung der Mehrzahl der Bauten konnten wir bereits abschließen. Der 70. Geburtstag der Per-Albin-Hansson-Siedlung ist nun der Auftakt für weitere Verbesserungen. Dabei steht ein für die Bewohnerinnen und Bewohner maßgeschneidertes Wohnumfeld – von den Frei- und Grünräumen, über die Nahversorgung, Mobilität, bis hin zu Nachbarschaftsangeboten – im Zentrum.“

„Im Zweiten Weltkrieg wurde ein Viertel aller Wohnungen in Favoriten zerstört. Die Errichtung der Per-Albin-Hansson-Siedlung bedeutete nicht nur die Schaffung von lebenswertem und leistbarem Wohnraum, sondern sie stand auch für den Wiederaufbau und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Es freut mich außerordentlich, dass die Siedlung, die die Geschichte und das Bild des 10. Bezirk maßgeblich prägt, nun im Fokus einer Modernisierungsoffensive steht, die gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern gestaltet wird“, unterstrich Bezirksrat Gerhard Blöschl in Vertretung von Bezirksvorsteherin Hermine Mospointner.

„Diese Ausstellung ist nicht nur Anlass für einen bedeutsamen historischen Rückblick. Anforderungen für gutes und leistbares Wohnen sind auch heute noch relevant. Es ist wichtig, auf die Bedürfnisse der Bevölkerung einzugehen und Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein zu berücksichtigen. Ich freue mich über das gegenseitige Interesse für ein soziales und nachhaltiges Bauen und die Möglichkeit für Schweden und Österreich voneinander lernen zu können!“, betonte Helen Eduards, schwedische Botschafterin in Wien.

IBA_Wien: BewohnerInnen-Umfrage als Grundlage

Die Internationale Bauausstellung Wien, „IBA_Wien“, stellt in den kommenden Jahren bis 2022 innovative Projekte und Ideen rund um das Thema „Neues soziales Wohnen“ in den Mittelpunkt. Dabei geht es nicht nur um Stadtentwicklungsgebiete wie aspern Seestadt, sondern auch um die gelungene Modernisierung und zukunftsfitte Gestaltung der Wohnsiedlungen aus der Nachkriegszeit, die über die Erneuerung der Bausubstanz hinausgeht.

Die Basis für eine zeitgemäße und bedarfsgerechte Gestaltung der großangelegten Siedlung mit einem West-, Nord- und Ostteil sowie dem Olaf-Palme-Hof bildet eine umfassende BewohnerInnen-Umfrage, die in Kürze abgeschlossen sein wird und bei der Wohnzufriedenheit, Grün- und Freiraumanforderungen, Mobilität, generationsübergreifende Wohn- und Wohnumfeldanforderungen sowie die lokale Infrastruktur im Mittelpunkt stehen.

Die Ausstellung

Die Ausstellung „70 Jahre Per-Albin-Hansson-Siedlung – eine Wiener Wohnbaugeschichte“ wird in den kommenden Jahren mit Unterstützung der BewohnerInnen erweitert. Sie soll eine Brücke zwischen der Vergangenheit und Zukunft spannen und die BewohnerInnen dazu anregen, sich aktiv mit einer zukunftsgerechten Gestaltung der Siedlung auseinanderzusetzen. So eröffnet etwa auch die Anbindung an das Wiener U-Bahnnetz ab 2. September neue Perspektiven, weil sie das Verhältnis zwischen Siedlung und Stadtzentrum grundlegend verändern wird.

So geht es weiter

  • Die BewohnerInnen sind dazu aufgerufen, sich am Wachsen der Ausstellung mit Beiträgen, Fotos etc. zu beteiligen. Die besten Beiträge werden in einem Buch über die Per-Albin-Hansson-Siedlung veröffentlicht.

  • Beiträge werden in der VHS in der Per Albin Hansson-Siedlung (Ada-Christen-Gasse 2 B) entgegengenommen und können auch mit der Internetuploadfunktion www.iba-wien.at/foto-upload/foto-upload-pah direkt übermittelt werden.

  • Noch im heurigen Sommer werden die Ergebnisse der Haushaltsumfrage in der Siedlung, die eine erste Gestaltungsgrundlage bilden, präsentiert.

  • Im Herbst starten Veranstaltungen zu wichtigen Themenfeldern, bei denen gemeinsam mit interessierten BewohnerInnen Lösungen für die Verbesserung ihrer Wohn- und Lebensqualität entwickelt werden.

  • In Folge werden Maßnahmen im Detail ausgearbeitet und Zug um Zug in den kommenden Jahren umgesetzt.
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