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Wohnbaustadtrat Michael Ludwig mit der Skulptur des Kaufmanns

Rathausfassade - nach 70 Jahren kehren 4 Skulpturen zurück

Vier der ursprünglich zehn Figuren wurden im 2. Weltkrieg zerstört. Rekonstruiert werden sie nun wieder an die Fassade gesetzt.

Durch einen Bombentreffer wurden an der Front Felderstraße insgesamt vier Figuren, die die bürgerlichen Berufe des Buchdruckers, Kaufmanns, Arztes sowie Rechtsgelehrten darstellten, vernichtet. „Die Skulpturen am Mittelrisalit wurden in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt äußerst aufwändig rekonstruiert, um das ursprüngliche Erscheinungsbild von 1883 wiederherzustellen. In Kürze können die Wienerinnen und Wiener wieder die gesamte Skulpturenreihe an ihrem Rathaus bewundern“, so Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. Heute, Montag, wurden die ersten zwei, jeweils ca. 1,6 Tonnen schweren Skulpturen mittels Kran millimetergenau in die Figurennischen platziert.

Im Zuge des 4. Bauabschnittes konnten alle sechs bestehenden, ca. 2,70 Meter großen und ca. 1,6 Tonnen schweren Figuren am Mittelrisalit an der Front Felderstraße vor Ort restauriert werden.

Rekonstruktion der fehlenden 4 Figuren

Vom „Repräsentant des Kaufmannstandes“ sowie „Repräsentant des Buchdruckergewerbes“ gibt es historische Tonmodelle im Wien Museum, die für die Rekonstruktion als Vorlage wiederverwendet werden konnten. Vom „Arzt“ und vom „Rechtsgelehrten“ existieren die Tonmodelle leider nicht mehr. Lediglich ein verschwommenes Bild der Fassade und ein Bild des Tonmodells vom Arzt konnten in einem Buch und in den Archiven gefunden werden. Aus diesem Grund wurden vom ausführenden Bildhauer Bruno Rey und seinem Mitarbeiter Jonathan Mollner nach dem historischen Vorbild Tonmodelle geschaffen. Für die eindeutige Lesbarkeit des jeweiligen bürgerlichen Berufs wurden als Attribute eine Pillendose für den Arzt bzw. eine Schriftrolle und eine Schreibfeder für den Rechtsgelehrten bildhauerisch ausgearbeitet.

Die vier Tonmodelle wurden in 3D eingescannt. Mit Hilfe der Computerdaten bearbeiteten Steinmetze die ca. 3 Tonnen schweren Rohblöcke aus Savonnières-Kalkstein mittels modernster CNC Technik zu grob ausgearbeiteten Skulpturen. Dieser Vorgang dauerte ca. 180 Stunden je Figur. Danach wurden die Figuren ins Atelier in Stockerau transportiert, wo sie in rund 320 Arbeitsstunden je Figur von Rey und Mollner bildhauerisch detailreich ausgearbeitet wurden.

Imposanter Figurenschmuck wieder vollständig

Am 3. und 4. Oktober 2016 kehren die vier Skulpturen im Wert von rund 265.000 Euro, die im Auftrag der MA 34, die für die Sanierung der Rathausfassaden verantwortlich zeichnet, rekonstruiert wurden, an ihren angestammten Platz am Wiener Rathaus zurück. Beginnend am Montag mit der Aufstellung des „Repräsentanten des Kaufmannstandes“ sowie des „Repräsentanten des Buchdruckergewerbes“. Am Dienstag folgen die Skulpturen des „Arztes“ und des „Rechtsgelehrten“.

„Damit ist der imposante Figurenschmuck des Wiener Rathauses nach mehr als 70 Jahren wieder vollständig“, freut sich Stadtrat Michael Ludwig.

Die Wiener Rathausfassaden werden von insgesamt 76 monolithischen Skulpturen aus feinkörnigem Savonnières-Kalkstein aus Lothringen geschmückt, die von insgesamt 26 Bildhauern ausgeführt wurden. Sie zeigen im Arkadenhof Heinrich II Jasomirgott und Leopold VI, sowie an den Außenfassaden die Figuren der Kronländer, die Figuren der Vorstädte, Freiwillige und Bürgersoldaten, Tugenden und bürgerliche Berufe.

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