Ein Blick hinter die Kulissen: der Bauträgerwettbewerb
Hinter dem Bau geförderter Wohnungen stehen Bauträgerwettbewerbe, die entscheidend dafür sind, in welcher Form zukünftige Wohnbauprojekte realisiert werden. Ursprünglich als Experiment gestartet, ist der Wettbewerb inzwischen ein fixer Bestandteil im geförderten Wohnbau.
Was ist ein Bauträgerwettbewerb und wer nimmt daran teil?
Ziel der Bauträgerwettbewerbe für geförderte Wohnbauvorhaben ist es, den besten Anbieter für den Bau eines Wohnbauprojekts auf einem bestimmten Bauplatz zu finden, um qualitativ hochwertige Wohnungen zu genau definierten Kosten zu errichten.
Die Wettbewerbe finden in einem öffentlich ausgeschriebenem Verfahren statt, bei dem Projektteams die Möglichkeit haben, ein Konzept für ein Wohnbauprojekt einzureichen. Die Teams bestehen aus Bauträgern und Architekt*innen, die zusammen eine Wettbewerbergemeinschaft bilden. Zur Optimierung der Wettbewerbsbeiträge können von diesen Teams u.a. folgende Expert*innen hinzugezogen werden: Freiraumplaner*innen, Sozialwissenschaftler*innen, Bauphysiker*innen, Ökolog*innen, Haustechniker*innen, Jurist*innen oder Finanzierungsexpert*innen.
Wie werden die Projekte beurteilt?
Eine fachübergreifende Jury beurteilt die eingereichten Projekte nach den Kriterien Architektur, Ökonomie, Ökologie und sozialer Nachhaltigkeit – das sind die vier Säulen des Bauträgerwettbewerbs. Manche der Wettbewerbe haben zusätzlich ein spezielles Thema, wie zum Beispiel Wohnen für Frauen, Generationenwohnen, Alleinerziehende oder autofreies Wohnen, dessen Umsetzung im Projekt ebenfalls bewertet wird.
Bei der Beurteilung wird entschieden, welcher Bauträger das geeignetste Konzept entwickelt hat. Der Gewinner erwirbt den Bauplatz und die Verpflichtung, das Siegerprojekt zu realisieren.
Jede zweite Wohnung ist „smart“
Seit 1. Oktober 2019 ist bei allen Wohnprojekten, die im Rahmen von Bauträgerwettbewerben beurteilt werden, die Hälfte der Wohnungen als „smarte“ Variante umzusetzen. SMART-Wohnen bedeutet kompaktes und kostengünstiges Wohnen bei einer optimalen Nutzung der Wohnfläche. Gemeinschaftsräume, zusätzliche Freiflächenangebote und ergänzende Einlagerungsmöglichkeiten haben dabei einen hohen Stellenwert. Im SMART-Wohnbauprogramm beträgt der Finanzierungsbeitrag max. € 60/m² Wohnnutzfläche (Baukosten- und Grundkostenbeitrag).